Am Montag war ich erneut bei den streikenden LKW-Fahrern und ihren Unterstützer*innen in Gräfenhausen. Die Trucker sorgen dafür, dass unsere Wirtschaft funktioniert und wir tagtäglich mit Waren versorgt werden, auf die wir angewiesen sind. Es kann uns nicht gleichgültig sein, dass sie für diese Arbeit keinen Lohn erhalten!
Vor Ort zeigen sich Gewerkschafter*innen und Zivilgesellschaft solidarisch und geben Alles, damit die Männer ihren Lohn erhalten und ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Ich bewundere den Mut der Streikenden und das Durchhaltevermögen aller Beteiligten auf der Raststätte.
Worüber reden wir? Wir haben es mit einer Spedition zu tun, die systematisch den Lohn der Beschäftigten raubt – unter intransparenten vertraglichen Beziehungen. Und die Unternehmen, für die diese Spedition Waren ausliefert, scheren sich nicht darum, unter welchen Bedingungen das passiert. Sie schauen nur auf den Preis und ignorieren den Rest.
Wenn wir dem Fachkräftemangel entgegen wirken wollen, indem wir Menschen aus Drittstaaten anwerben, brauchen wir:
– bessere Regeln zum Schutz von Arbeitnehmer*innen vor Ausbeutung,
– mehr und bessere Kontrollen,
– eine Europäische Arbeitsbehörde (ELA) mit mehr Kompetenzen,
– und mehr Beratungsstellen, an die sich Beschäftigte wenden können.
Wir Sozialdemokrat*innen im EU-Parlament wollen das Thema weiter auf der Agenda des EU-Parlaments platzieren und das Augenmerk auch auf die Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette richten. Ich konnte mir heute selbst ein Bild davon machen, für welche großen Firmen die Fahrer Waren transportieren (bspw. DHL). Auch diese Firmen sollten jetzt dazu beitragen, dass die Fahrer endlich ihr Geld erhalten.
In der Süddeutschen Zeitung und in der Hessenschau habe ich mich dazu geäußert.