Der EU-Kommissar für Soziales und Beschäftigung, Nicolas Schmit, hat heute ein Maßnahmenpaket für Praktika in der EU vorgelegt. Dieses enthält einen Vorschlag für eine Richtlinie zur Bekämpfung von Scheinpraktika sowie für eine verbesserte Ratsempfehlung für hochwertige Praktika. Der Kommissar hat damit auf die Forderung des Europaparlaments reagiert, welches im Juni letzten Jahres den Initiativbericht ‚Hochwertige Pratika in der EU‘ verabschiedet hat. In diesem Text forderte das Parlament gemeinsame Regelungen für Praktika, um Ausbeutung von Praktikant:innen zu verhindern und sicherzustellen, dass diese für ihre Tätigkeit entlohnt werden.
„Es ist gut, dass Kommissar Nicolas Schmit gegen große Widerstände nun ein Paket für hochwertige Praktika geliefert hat. Mit diesem geht die EU weiter gegen die Ausbeutung von Praktikant:innen vor und schafft fairere Bedingungen. Hierfür hat sich die S&D-Fraktion seit Jahren eingesetzt. Wir werden jetzt weiterkämpfen, um den wichtigen Vorschlag, wo notwendig, zu verbessern und möglichst viele Praktikant:innen durch verbindliche europäische Regeln zu schützen.
Es kann nicht sein, dass junge ausgebildete Menschen aus Kostengründen als Praktikant*innen angestellt werden, anstatt ihnen einen Job anzubieten. Ein guter Berufsstart legt den Grundstein, um Fuß zu fassen im Arbeitsleben. Scheinpraktika tragen dazu bei, dass Berufsanfänger:innen, die am Arbeitsmarkt durchstarten wollen, in der Schwebe gehalten werden. Das trifft gerade diejenigen besonders hart, die nicht von zu Hause unterstützt werden.“
Der Vorschlag der Europäischen Kommission vom 20. März 2024 wird an den Rat und das Parlament übermittelt und dort zeitnah in den zuständigen Gremien bearbeit. Die Debatte im Beschäftigungsausschuss soll am 3. April stattfinden. Wegen der fortgeschrittenen Zeit wird das Gesetzespaket erst in der nächsten Legislaturperiode verabschiedet werden.
Die Pressemitteilung ist zuerst erschienen auf der Webseite der S&D-Fraktion.