Ende März war es nun wieder soweit: Die sogenannte „grüne Woche“ stand an. In dieser Woche finden keine Ausschüsse, Fraktions- oder Plenarsitzungen im EU-Parlament statt. Stattdessen können die Abgeordneten des EU-Parlaments Termine in ihrem Wahlkreis wahrnehmen. Dabei nehme ich bei Besuchen, Gesprächen und im Austausch mit Initativen, Unternehmen und Menschen besonders viel mit.
Los ging es für mich am Montag, den 25. März mit einer Podiumsdiskussion der Berliner Taxi-Innung zur Plattformarbeits-Richtlinie und dessen Auswirkungen auf Mobilitätsdienstleister in Berlin. Der Beschluss der neuen Richtlinie stand lange auf der Kippe, erst Mitte März gab es einen Kompromiss zwischen den Mitgliedsstaaten der EU und dem EU-Parlament. Mit der neuen Richtlinie möchten wir die Rechte von Plattformarbeiter*innen stärken und Scheinselbständigkeit verhindern.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion habe ich einen kurzen Podcast mit Hannes Kreschel aufgenommen. Ich durfte über meine Arbeit im EU-Parlament erzählen und wie ich überhaupt in die Politik gekommen bin.
Am Dienstag ging es gleich weiter: Ein Austausch mit dem Netzwerk Großbeerenstraße in Berlin Mariendorf stand auf dem Programm. Das Netzwerk Großbeerenstraße ist ein Zusammenschluss aus vielen verschiedenen Unternehmen, sowohl kleine, mittlere als auch große Unternehmen, um überbetriebliche Synergien zu erschaffen. Großes Thema war hier der Fachkräftemangel sowie die Bindung von Auszubildenden an Unternehmen. Aber auch das Engagement für eine offene Gesellschaft kommt beim Netzwerk Großbeerenstraße nicht zu kurz. Mit dem Projekt Netzwerk mit Courage engagieren sich die Unternehmen des Netzwerks aktiv für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Am Mittwoch, 27. März durfte ich hinter die Kulissen einer Vor-Ort-Apotheke, der Marien-Apotheke schauen. Die Grundversorgung, die die Apotheken vor Ort leisten, ist für viele Menschen im Kiez ein wichtiger Anhaltspunkt. Ob zum Impfen, individuelle Anmischungen, ärztliche Rezepte einlösen oder der Fiebersaft für das Kind: Es ist gut, im Notfall eine Apotheke in der Nähe zu haben. Aber auch die Kiez-Apotheken haben zu kämpfen: Lieferengpässe und Fachkräftemangel machen den Arbeitsalltag immer schwerer.
Weiter ging es am Abend mit dem Neumitgliedertreffen der Berliner SPD. Gemeinsam mit Raed Saleh und Franziska Giffey nahmen wir unsere Neumitglieder in Empfang. Es hat mich sehr gefreut zu sehen, wie viel Motivation und Tatendrang die neuen Mitglieder mitbringen. Das können wir in den nächsten Wochen sehr gut gebrauchen!
Am Donnerstag ging es in den Norden Berlins, zum ABB Ausbildungszentrum Berlin. Das Ausbildungszentrum ist ein Bildungsdienstleister, der als Verbundsausbilder agiert. Dabei bietet er den Auszubildenden im Bereich der Metall- und Elektrotechnik die Grundausbildung im Rahmen ihrer beruflichen Erstausbildung an.
Auch hier war der Fachkräftemangel und die Suche nach Auszubildenden das dominierende Thema. Besonders spannend war der Besuch des Projekts girlsatec, bei dem junge Mädchen und Frauen für technische Berufe und Qualifikationen begeistert werden sollen. Es war faszinierend zu sehen, mit wie viel Elan, Motivation und Spaß die Teilnehmerinnen die Herausforderungen der (Elektro-)Technik annahmen.
Am Nachmittag stand ein Besuch beim Betriebsrat von Mosaik an. Das Moasik ist Betreiber von Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die aktuellen Diskussionen um Werkstätten für Menschen mit Behinderung und die Arbeitsverhältnisse beschäftigen auch den Betriebsrat von Mosaik. Eines ist klar: Die Bezahlung in den Werkstätten muss besser werden. Ein möglichst selbstbestimmtes Leben darf nicht an der Entlohnung scheitern. Gleichzeitig müssen wir aber auch geschützte Räume schaffen, in denen die Menschen mit Behinderung einer Arbeit nachgehen können, die sie sowohl fordert, als auch ihren Fähigkeiten entspricht. Ein Blick in andere europäische Länder und deren Lösungsansätze lohnt sich, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Am Abend des Gründonnerstag fand abschließend mein Europa Pub-Quiz statt. Bei gutem Essen und Getränken rätselten wir gemeinsam zu Wissensfragen, Schätzfragen oder lauschten Hymnen rückwärts. Insgesamt sechs Teams traten in den Wettbewerb. Und gleich Drei hatten nach allen sechs Runden gleiche Punktzahl. Da konnte am Ende nur noch eine Schätz-Frage entscheiden: Wie schwer war die größte jemals geerntete Zwiebel? Hättet Ihr es gewusst?
Mit dem Pub-Quiz konnte ich eine spannende und volle grüne Woche abschließen. Nun stehen noch zwei intensive Wochen in Brüssel bzw. Straßburg bevor, bevor es dann in den Wahlkampf geht. Ich freue mich schon auf die Begegnungen und den Austausch mit den Menschen!