“Let’s take the full consequences of global greedy capitalism. It will only make the rich even more rich. And listen, they are rich enough if I can say: 1% of the population owns 44% of all wealth of the world. Do I need to argue more about stopping this development?”
So unterstreicht der langjährige Premierminister Dänemarks Poul Nyrup Rasmussen in diesem Video die Dringlichkeit und Wichtigkeit des gerade erschienenen Berichts „The Great Shift“.
In dem Bericht hat die Independent Commission for Sustainable Equality, eine Gruppe renommierter Expert*innen und Politiker*innen, ihre Analyse für die vielfältigen Krisen unser Zeiten veröffentlicht. Die Gruppe wurde im Januar 2018 gegründet und soll die politische Arbeit der S&D-Fraktion im Zusammenhang mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung zu bereichern.
Unter Leitung der Ko-Vorsitzenden Poul Nyrup Rasmussen und Teresa Ribera, der stellvertretenden spanischen Ministerpräsidentin haben die Expert*innen gemeinsame Ursachen für die verschiedenen Probleme Europas und der Welt ergründet. Im Unterschied zu üblichen Denkwerkstätte geht die Gruppe jedoch darüber hinaus und stellt eine Liste allgemeiner und konkreter Reformvorschläge auf.
Der Bericht hebt hervor, dass die Klima- und Umweltkrise auch eine soziale Krise sei. 10 % der Weltbevölkerung ist verantwortlich für 50 % der Treibhausgasemissionen. Zu dieser starken Korrelation zwischen Reichtum und Belastung Umwelt käme hinzu, dass gerade die einkommensschwächeren Gruppen am meisten vom Klimawandel betroffen seien. Ungleichheit und die Klimakrise würden nicht nur stark zusammenhängen, sondern beide Phänomene seien die Folge eines unkontrollierten Kapitalismus.
Mit 242 konkreten Empfehlungen für die Politik weist der Bericht auf den Weg zu einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft hin.
Dabei geht es nicht nur um kurzfristige Vorschläge, sondern vielmehr um eine langfristige Strategie, die darauf pocht, bis 2050 ein klimaneutraler, armutsfreier und gerechterer Kontinent zu werden.
Der Bericht fordert unter anderem:
- Die Entwicklung des Fiskalpaktes zu einem nachhaltigen Wohlstandspakt;
- die Orientierung des europäischen Semesters an den Sustainable Development Goals (SDG), also den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen;
- gemeinsame EU-Standards, beispielsweise für armutsfeste Mindestlöhne.
Grundsätzlich bestehe der Lösungsansatz darin, das politische Handeln auf allen Ebenen neu auszurichten. Im Zentrum der Politik solle nicht mehr das Streben nach mehr Wirtschaftswachstum stehen, sondern das Wohlergehen der Gesellschaft.
Neugierig?
Hier findest du die Kurz- oder Langversionen des Berichts.