Erfahrungsbericht von Paula:
Beim European Youth Event (EYE) kommen Jugendlichen aus ganz Europa zusammen, lernen die Arbeit des Europäischen Parlaments besser kennen und tauschen sich zur EU aus. Als Teil der Berliner Delegation von Gaby Bischoff durfte ich dieses Jahr gemeinsam mit tausenden anderen Europäer*innen mit dabei sein.
Dabei ist es egal, welcher politischen Richtung oder Nationalität man angehört, alle sind willkommen und können ihre individuellen Perspektiven beisteuern. Im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas hatten wir die Gelegenheit, Vorschläge zur Verbesserung der EU machen. So gab es die Möglichkeit, aktiv an europäischer Politik mitzuwirken. Diese Ideen wurden zum Abschluss des EYEs im Plenarsaal eingebracht. Dort zu stehen und zu sprechen, wo sonst Politik für über 400 Millionen Menschen gemacht wird, war eine beeindruckende Erfahrung. Ich bin gespannt, was mit unseren Vorschlägen für Europa passieren wird.
Thematischen Input gab es auch. In Workshops haben uns europäische Organisationen und Aktivistinnen in ihre Arbeit eingeweiht und uns eingeladen verschiedenste Themen gemeinsam zu diskutieren. Durch die sehr diversen Gruppen sind oft spannende Debatten entstanden. Das Aufeinandertreffen von verschiedenen politischen Positionen und unterschieidlichen Interessen der Delegierten der verschiedenen Mitgliedsstaaten hat einen Einblick in Europäische Politikarbeit gegeben. Kompromisslösungen waren nicht immer einfach zu finden. Ein thematischer Fokus wurde dieses Jahr auf die Themen Klima und Umwelt, sowie Jugendbeteiligung gelegt.
Vor allem war das EYE aber eine großartige Gelegenheit, Jugendliche näher an die Abläufe und Dynamiken im Parlament heranzuführen. In diversen Planspielen konnten wir in die Schuhe der MEPs schlüpfen und uns selbst am legislativen Prozess ausprobieren. Außerdem gab es direkte Treffen zwischen Abgeordneten und Teilnehmer*innen, in denen wir sie und ihre Arbeit besser kennenlernen konnten und außerdem alle Fragen loswerden konnten, die uns zu Europa unter den Nägeln brannten.
Eindrucksvoll war aber auch einfach die Kulisse. Wir durften uns frei im Parlamentsgebäude bewegen und erkunden. So wurde einem wirklich erst bewusst, wie viel Arbeit es ist, das Parlament am Laufen zu halten. Beeindruckt hat mich vor allem der Übersetzungsservice, der mit einem Infostand vor Ort war. Vor den Leistungen, die dort vollbracht werden, habe ich großen Respekt.
Zwar lag der Fokus des EYEs natürlich auf politischem Austausch, der Spaß kam aber auch nicht zu kurz. Im Sportprogramm konnte man sich zwischen den Workshops richtig auspowern. Wir hatten die Gelegenheit Baseball, Rugby und Karate auszuprobieren. In begleiteten Touren konnten wir Straßburg erkunden und beim Abendprogramm gab es im abwechslungsreichen musikalischen Programm etwas für alle. Das EYE waren zwei sehr intensive und aufregende Tage, die einen tollen Einblick in die Arbeit des Europäischen Parlaments ermöglicht haben. Vor allem das Kennenlernen und der Austausch mit vielen verschiedenen Europäer*innen hat diese Erfahrung zu einer unvergesslichen gemacht. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr.